Aber wenn zwei auseinander gehen, kommt ihnen das Edle ganz schnell abhanden, so schlagen sie um sich, so werfen sie mit Dreck. Der Dreck ist hartnäckig und während ich meine Finger schrubbe, frage ich mich:
War das nötig, mussten wir das tun? Wie passt das, was zuletzt zwischen uns geschehen ist, zu dem Bild, das ich von uns habe? Wieso sind wir überhaupt hier, obwohl ich überwiegend schöne Dinge erinnere, wenn ich an unser Vorher denke? (Diese Frage lautet eigentlich: Warum ist es nie so einfach, wie man gerne hätte.) Wohin sind Freundschaft, Wertschätzung, Austausch, warum ist jetzt jedes Gesprächsfragment ein Stochern im Nebel, warum kennen wir uns nicht mehr? Wieso tun wir uns weh, statt einander durch den Morast zu helfen?
Warum schließt sich andauernd alles gegenseitig aus, warum konnten wir einander nicht einfach weiterhin geben, was zu geben war? (Warum ist es nie so einfach, wie man gerne hätte.) Bin ich allein mit dem Wunsch, dass wir uns noch einmal wirklich begegnen, um es nicht SO enden zu lassen, können wir ohne Bitterkeit sein, liebevoll? Wie viel müssen und wie viel können wir einander verzeihen?
Und: Ist es nun besser so, habe ich etwas gewonnen und nicht nur verloren, würde ich mich nicht weniger furchtbar fühlen, wenn deine Gegenwart mich weiterhin meiner menschlichen Existenz versichern würde, und wie niedrig ist dieser Beweggrund? Wie soll ich edel sein, wenn die ganze Welt eine riesige Bedrohung ist und ich, bitte, eigentlich nur einen Ort brauche, an dem es einfach okay ist.